06.06.2019
mit der Deutschen Schule in Oslo
Im Herbst 2018 begann die Planung, im Mai 2019 war es schließlich soweit: Das Schulorchester des Gymnasiums Elmschenhagen machte sich mit 14 Schüler/innen auf den Weg nach Oslo, um dort mit dem Schulorchester der Deutschen Schule Oslo (DSO) zu musizieren.
Die Leiterin des norwegischen Orchesters, Katja Maiwald, war bis zum Sommer 2012 als Musik- und Deutschlehrerin am Gymnasium Elmschenhagen tätig. Über diese Verbindung war die Idee eines Orchesteraustausches zwischen den beiden Schulen stetig gewachsen.
Nach einer problemlosen Anreise nach Oslo ging es vom Flughafen direkt in die Deutsche Schule, wo nach der gegenseitigen Begrüßung und einer kleinen Stärkung die erste Probe stattfand. Alle – insbesondere wir Musiklehrerinnen – stellten erfreut fest, dass die beiden Orchester sich musikalisch gut ergänzten.
Am Abend ging es dann in die Gastfamilien. Unsere Schüler/innen waren ganz froh, dass die norwegischen Schüler/innen alle die deutsche Sprache beherrschten. So war die Verständigung kein Problem und dennoch lernten sie in den Tagen in Norwegen auch einige norwegische Wörter.
Am zweiten Tag besuchten wir das „Norsk Folkemuseum" (Norwegisches Volksmuseum) und das „Astrup Fearnley Museet" – ein Museum für Moderne Kunst. Diese Ausflüge brachten uns nicht nur die norwegische Kultur und Kunst näher, sondern waren auch eine gute Gelegenheit für die Orchestermitglieder, sich näher kennenzulernen. Am Nachmittag wurde dann natürlich fleißig geprobt.
Den dritten Tag begannen wir mit einem ausführlichen Stadtrundgang, der uns an den Hauptsehenswürdigkeiten von Oslo vorbeiführte. Das Wetter zeigte sich dabei von seiner besten Seite – es war sonnig mit einem skandinavisch kühlen Wind. Auch an diesem Tag wurde am Nachmittag geprobt. So langsam konnte man hören, dass zwei Orchester zu einem Klangkörper zusammenwuchsen.
Der vierte Tag war als kompletter Probentag deklariert. Nur am Nachmittag gönnten wir uns eine kleine Pause mit einem Spaziergang durch den berühmten Vigelandpark, dessen Skulpturen wir ausführlich betrachteten.
Am fünften Tag waren alle im Konzertfieber. Nach intensivem Proben am Vormittag gab es am Nachmittag eine kurze Pause, bevor dann unser erstes Konzert anstand.
Das Konzert fand im Gemeindehaus der evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen statt. Viele Eltern und weitere interessierte Zuhörer/innen kamen, um dem Ergebnis von fünf Tagen gemeinsamer Probenarbeit zu lauschen – dieses konnte sich durchaus hören lassen. Nach dem Konzert gab es einen sehr schönen geselligen Ausklang.Danach hieß es Koffer packen, denn am nächsten Tag sollte es mit der Colorline nach Kiel gehen.
Die Schiffsreise bescherte uns viele schöne Momente, aber gleichzeitig auch die größte Herausforderung der Reise, denn das Schiff schaukelte am Skagerrak so heftig, dass viele mit Seekrankheit zu kämpfen hatten. Einige versuchten noch, sich von der Musicalshow im schiffseigenen Theater ablenken zu lassen, doch das gelang nur den wenigsten. Nach zwei Stunden war für die meisten zum Glück alles überstanden und so konnte die Nachtruhe so langsam einkehren. Weitgehend frisch und munter verließen wir am nächsten Morgen das Schiff. Nun ging es für die norwegischen Schüler/innen gemeinsam mit unseren Schüler/innen erstmal in die Gastfamilien.
Drei Stunden später trafen wir uns am Stadtmuseum Warleberger Hof wieder, von wo aus wir eine Stadtführung durch die Kieler Innenstadt bis zum Schifffahrtsmuseum machten.
Im Anschluss daran fuhren wir bei bestem Sommerwetter mit dem Förde-Dampfer nach Laboe, wo wir Minigolf spielten und gemeinsam mit den Eltern grillten. Einige kühlten sich zwischendurch auch noch in der Ostsee ab.
Am Folgetag ging es ins Wikingermuseum nach Haithabu. Am Nachmittag gab es dann eine lange Probe in unserer Schule. So ging es auch am nächsten Vormittag weiter. Abends fand schließlich das Abschlusskonzert unseres Austausches in der Maria-Magdalenenkirche statt.
Ein sich anschließender geselliger Ausklang in unserer Schulmensa gab allen Mitwirkenden sowie den Eltern Gelegenheit, die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren zu lassen und langsam zu realisieren, dass ein aufregendes und interessantes Projekt sich dem Ende zuneigte.
Am Abreisetag gab es noch eine kurze Zusammenkunft in der Schule zum Abschiednehmen, was vielen sichtlich schwerfiel, und dann ging es für unsere Osloer zurück in die norwegische Heimat.
Alle Schüler/innen und Lehrer/innen waren sich einig, dass dieses Projekt wiederholungswürdig ist. Darüber hinaus sind ganz sicher einige neue Freundschaften zwischen Oslo und Kiel entstanden.
Mein Dank gilt Katja Maiwald für die wunderbare Zusammenarbeit, Herrn Tobinski für die Genehmigung dieses Projektes, Frau Dr. Richter für die Begleitung der Reise und allen norwegischen und deutschen Eltern, die diese Reise von der herzlichen Aufnahme der Gastschüler/innen über die kulinarische Verpflegung bis hin zu organisatorischen Aufgaben wie Ausflugsplanung und Fahrdienst unterstützt haben und ebenso wie ich das Vertrauen hatten, dass es ein tolles Projekt werden würde.
Text: Patricia Nehring