Gymnasium Elmschenhagen

G8-Gymnasium der Landeshauptstadt Kiel im Schulzentrum Elmschenhagen

Unsere Sprachreise nach Alicante

¡Buenos días!

Ein gemeinsamer Koffer für zwei Personen; zwei Lehrkräfte für 36 Schüler!
Eine gemeinsame Reise, ein Bus, ein Flugzeug, eine Gemeinschaft, ein großes Ziel:
Alicante.

Die Ankunft am Dienstagabend in Alicante verlief planmäßig – folgte aber auf einen langen Aufenthalt im Hamburger Flughafen, wo wir so lange am Schalter warten mussten, dass wir auf dem Boden angefangen hatten, „Uno" zu spielen. Geflogen sind wir hin und zurück mit Ryanair, wo wir jeweils drei Stunden lang ohne Beinfreiheit eingezwängt saßen.
Vor Ort in Alicante, an der Plaza de los Luceros, trafen wir alle um etwa 23:15 Uhr zum ersten Mal auf unsere netten, freundlichen Gastfamilien, mit denen wir nun eine Woche leben durften. Aufgefallen sind direkt das warme Wetter und die sauberen, um die späte Uhrzeit, immer noch voll belebten Straßen!

Wir wurden am Mittwoch von unseren Gastfamilien zum "Colegio Internacional de Alicante" gebracht, um den Weg kennenzulernen. Dabei wurde vieles erklärt und erstaunlicherweise gehen die ganzen Leute dort, als wäre es selbstverständlich, über rote Ampeln, wenn kein Verkehr kommt. In der Schule wurden wir alle in unterschiedliche Leistungsniveaus eingeteilt, aber zuvor freundlichst begrüßt. Der Unterricht fand von 9 Uhr bis um 13 Uhr statt.
Am Nachmittag, ab 16 Uhr, gab es eine kleine Stadtführung mit Besuch im Museo de fiesta, durch welche wir die Stadt und eine Tradition aus Alicante kennengelernt haben, nämlich dass zur Sommersonnenwende verschiedenste Figuren angezündet werden. Den Höhepunkt bildete eine Überraschung: das gemeinsame Essen einer Spezialität aus Spanien: Churros de chocolate! Jeder durfte sich frei bedienen, es war köstlich!
In der Schule wurden wir auf die drei unterschiedlichen Sprachniveaus aufgeteilt und bekamen drei unterschiedliche Lehrkräfte. Alle Lehrkräfte waren sehr nett und kompetent in Ihrer Unterrichtsweise, es machte Freude, mit ihnen Spanisch zu lernen und zu sprechen, um das eigene Wissen gründlich zu vertiefen. Im höchsten Niveau bekamen wir verschiedenste Zettel und Aufgaben zu Zeitformen. Diese sollten wir entweder schriftlich bearbeiten, uns mit unserem Sitznachbarn darüber austauschen oder wir besprachen alles mündlich gemeinsam. Probleme mit der Kommunikation gab es im höchsten Niveau nicht, alles war verständlich und trotz des durchgehenden Spanisch-Sprechens waren die meisten von uns weder erschöpft, noch wollten sie etwas anderes machen, da wir zudem auch viel über spanische Sitten wie Begrüßungen, 'ungeschriebene Gesetze' und Weiteres erfahren haben. Der Unterricht war zudem sehr frei und flexibel gestaltet, so dass es weder Zeitdruck noch Angst wegen möglicher Fehler gab.
In den Gastfamilien, in denen wir die ganze Woche gelebt haben, wurden wir mit sehr viel leckerem Essen verpflegt. Vorteilhaft mit und in Gastfamilien zu leben ist, dass man sich fast ausschließlich über alles auf Spanisch unterhalten muss, was den Spracherwerb und auch das Sprachgefühl immens gestärkt hat, da uns so auch klar wurde, wie
Muttersprachler normalerweise Spanisch sprechen. Wie auch in der Schule hat es mit den Gastfamilien keine Kommunikationsschwierigkeiten gegeben und jeder hatte große Freude, auch bei Fehlern, die beim Sprechen passiert sind. Durch die Gastfamilien war es zudem so, dass alle im Stadtzentrum wohnten. Da wir zudem relativ nah beieinander lebten, konnte man schnell zu jemandem hingehen und auch der Schulweg war für alle, da die Schule in der Nähe sein sollte, mit etwa 10 Minuten durch die Innenstadt, sehr kurz, abwechslungsreich, aber auch aufregend.

Nach einem weiterem hervorragenden Tag mit Spanischunterricht am Donnerstag ging es dann um 16:15 Uhr weiter mit einem spanischen Tanzkurs. Mit verschiedensten Erwartungen gingen wir alle in einen einstündigen Salsa-Tanzunterricht, doch trotz
Skepsis verließen wir alle, wehmütig nach mehr, glücklich und voller Energie das
Fitnessstudio! „¿La clase de Salsa está bien?" Jeder antwortete mit: „¡Me encanta!" Danach hatte man Freizeit und teilte sich in verschiedenste Gruppen auf, um den jeweiligen Interessen, wie shoppen, Sport machen und gemeinsam Spiele spielen oder einfach nur entspannen, nachgehen zu können.
Freitag hatten wir etwa 20 Minuten länger Unterricht, dafür aber auch den gesamten Nachmittag frei. Wir durften machen, was wir wollten. Schnell war klar: Wir gehen mit fast allen gemeinsam zu TacoBell, da wir unbedingt mal einen berühmten Taco verkosten wollten! Zwar schmeckte es etwas anders als erwartet, doch gelohnt hat es sich auf jeden
Fall. Zusammen sind wir dann noch zum Strand gegangen und haben uns dort amüsiert, (für den nächsten Tag) entspannt sowie unseren 'Urlaub' als Jahrgangsgemeinschaft genossen. In der Nähe des Strandes gibt es zudem ein Segelboot-Museum, denn aus Alicante startet die neun Monate lange, jährliche Ocean-Race-Regatta.

Am Samstag um 9 Uhr versammelten wir uns alle, denn es stand ein Tagesausflug nach Valencia an: Nach einer längeren Fahrt mit Gesang und guter Laune nach Valencia gingen wir stadtführungsmäßig zu allen wichtigen Gebäuden und mussten als Gruppe Fragen beantworten. Die Gewinner bekamen nach der Auszählung eine kleine Überraschung. Auch in Valencia bekamen wir nachher Freizeit und durften uns in verschiedenen Gruppen aufteilen, um zum Beispiel das typische Getränk ‚Horchata' zu probieren, Souvenirs kaufen und die Stadt erkunden. Zum Abschluss fuhren wir dann noch zur Ciudad de las Artes y las Ciencias, wo es die spektakulärsten Gebäudestrukturen und mehrere Pools gab, auf denen unter anderem Tretboot gefahren werden konnte.
Jedoch waren wir recht froh über die Rückfahrt und im Nachhinein sind viele der Meinung gewesen, dass der Exkurs nach Valencia hätte lieber weggelassen werden können, um einen freien Tag mehr haben zu dürfen. Wir fanden weder das Straßenbild so schön wie in Alicante noch fühlten wir uns dort wohl, da es in Valencia einige Chacos gab.
Bereuen tun wir die Tagesreise aber nicht!
In Alicante angekommen, ging trotz leichter Erschöpfung der Großteil unserer Gruppe am Abend wie gewohnt zum Strand, um die Zeit gemeinsam verbringen zu können und sich von Valencia zu erholen. Damit neigte sich auch der abwechslungsreiche Samstag dem Ende zu.
Eine Mitschülerin hatte am Sonntag Geburtstag und mit ganz viel Freude verbrachten wir so die Zeit, bis wir uns alle um 16:00 Uhr am Plaza del Ayuntamiento treffen sollten, um die Burg Santa Barbara zu besuchen. Auch hier gab es eine Führung, doch dafür musste zunächst eine Strecke mit über 160 Höhenmetern bezwungen werden. Von dort aus hatte man eine fantastische Aussicht über die gesamte Stadt mit Umgebung, selbst Afrika war scheinbar erkennbar. So dachten wir zumindest, doch das entdeckte Land fern im Mittelmeer stellte sich auf Nachfrage leider nur als Inselgruppe heraus.
Nach dem Abstieg verbrachten wir auch im Anschluss an dieses Abenteuer die Zeit natürlich gemeinsam in Kleingruppen, teilweise am Strand, doch zuvor aßen wir noch selbst kreiertes Frozen-Yoghurt-Eis, ein sehr leckeres Erlebnis!

Der Montag begann mit Unterricht von 9 Uhr bis 13:20 Uhr und dann mussten wir uns etwas beeilen. Denn es stand bereits um 14:20 Uhr eine Kurzreise in die Nachbarstadt Elche an, zu der wir mit dem Zug gefahren sind. Getroffen haben wir uns am Hauptbahnhof, dem sogenannten Estación Renfe. Der Bahnhof mit Ticket-Kontroll-Schranken war ganz neu für uns. In Elche angekommen gingen wir in einen kleinen Park mit unglaublich vielen Palmen. Wir erfuhren, dass Elche die Stadt mit den meisten Palmen Europas sei und dass es dort auch die meisten Palmenarten gäbe. Vor Ort besuchten wir ein Museum mit antiken Funden und auch in eine kleinere Burg. Später gab es erneut eine Stunde Freizeit und es war klar, Elche ist wohl die schönste aller Städte mit den Palmen, saubersten Straßen, nettesten Passanten und vielem mehr.
Nach der Rückkehr nach Alicante verbrachte ein Großteil von uns den letzten freien Abend noch einmal am wunderschönen Strand bei prächtigem warmen Wetter, wobei wir uns (leider) nicht immer ganz daran hielten, was uns immer von den mitreisenden Lehrkräften, Frau Fürstenau und Frau Timmann, gesagt wurde („Tut nur, was wir als Lehrer auch tun würden" – wobei wir damit eigentlich sogar nichts falsch gemacht haben). Zwischen enormer Freude teilte sich auch große Trauer unsere Gefühlswelt, da wir unbedingt deutlich länger zusammen in Alicante geblieben wären.

Dienstag, eine Woche später, und damit auch am letzten Tag, fiel der Schulunterricht am letzten Tag etwas kürzer aus, nur von 9 Uhr bis etwa 11:15 Uhr. Wir alle bekamen Zertifikate über unsere erfolgreiche Teilnahme am Spanisch-Intensivsprachkurs und waren froh über jeden einzelnen Moment, sowohl schulisch als auch in der Freizeit.
Die Koffer waren bereits am Vortag gepackt und von den allerbesten Gastfamilien musste schweren Herzens Abschied genommen werden.

Unsere Rückreise verlief gut, doch in Deutschland gab es leider nichts Interessantes: Es erschien uns generell langweilig, da es bekannt, und vor allem kalt war. Auch das Wiedersehen mit den Eltern war nicht erwartungsgerecht, da wir fast alle lieber bei warmem Wetter in Alicante geblieben wären...

Aber genau mit diesem Wiedersehen der Eltern und unserer Schule war uns allen klar: Damit endet nun unser Abenteuer;

Die Alicante Sprachreise - wie wunderbar!

¡Muchas gracias por todo y hasta la próxima vez en Alicante!

Ein Bericht von Valentin Rapp (10a, Reisezeitraum: 22.02.2022 - 01.03.2022)

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