Gymnasium Elmschenhagen

G8-Gymnasium der Landeshauptstadt Kiel im Schulzentrum Elmschenhagen

Darstellendes Spiel

Kurzvorstellung des Faches

"Es gilt zwei Dinge zu entwickeln: Die Schauspielkunst und die Zuschaukunst.“
Bertolt Brecht


Das Unterrichtsfach Darstellendes Spiel ist eine Art Theaterunterricht. Als ästhetisches Fach, bei dem es um die Förderung der Kreativität und die Ausbildung gesellschaftlicher, emotionaler und künstlerischer Fähigkeiten geht, steht es neben dem Musik- und Kunstunterricht der Oberstufe.
Die praktische Arbeit ist stark prozessorientiert. Die Schülerinnen und Schüler lernen theatrale Mittel kennen, untersuchen deren Einsatz und Wirkung, um anschließend in spielpraktischen Übungen die Umsetzung zu erproben. Diese Arbeit findet ihren Anschluss in der Regel in der Präsentation einer Produktion: Die Schülerinnen und Schüler bringen ein Theaterstück auf die Bühne und zeigen es vor Publikum.
Die Schülerinnen und Schüler lernen in diesem Fach die Wirkung des eigenen Auftritts. Sie werden sich ihrer Körperhaltung und Sprache bewusst und lernen, diese gezielt einzusetzen. Vor allem durch die differenzierte Auseinandersetzung mit verbaler und körperlicher Aktivität wird der Ausdruck von Gefühlen geschult. Sie lernen, Hemmungen abzubauen und flexiblere Verhaltensweisen anzunehmen, indem sie sich in Rollen hineinversetzen.
In vielfacher Hinsicht bereitet die Darstellung eines „anderen Lebens“ den Schülerinnen und Schülern große Freude. Sie sind für einen Moment jemand anders, fühlen und handeln so, wie ihre Figur, die sie sehr intensiv wahrnehmen und verkörpern.
Auf diese Weise können die Schülerinnen und Schüler Verhaltensmuster ausprobieren und für das eigene Leben trainieren. Sie erkunden beispielhaft Problembereiche des eigenen und allgemeinen Lebens wie z.B. Arbeitslosigkeit oder auch Beziehungskonflikte.
Stärker als bei anderen Schulfächern stehen beim Unterrichtsfach Darstellendes Spiel die Team- und Gruppenarbeit im Vordergrund, wodurch soziale Kompetenzen verstärkt gefordert und gefördert werden.

Schwerpunkte an unserer Schule

Der Unterricht Darstellendes Spiel beschränkt sich auf die Klassen 11 und 12 und ist eine von den Schülerinnen und Schülern gerne gewählte Alternative zu den Fächern Musik und Kunst.
 Wir legen besonderen Wert auf spielpraktisches Arbeiten. Theatrale Ausdrucksträger, wie Körper, Stimme, Sprache, Raum, Requisit, Kostüm usw. werden in ihrer Funktion theoretisch erarbeitet und dann in kleineren oder größeren Projekten praktisch „erspielt“. In diesem Zusammenhang spielt die Rückmeldekultur der Gruppe eine große Rolle, die besonders gepflegt wird. Kritik soll als positiv und weiterführend erlebt werden.
Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Theaterformen kennen, wie z.B dramatische Vorlagen, Minidramen, Improvisation, Collagen u.a.
Neben der praktischen Arbeit werden auch theaterwissenschaftliche Aspekte, wie z.B. Theatergeschichte, Theatertheorie, Theaterformen im Unterricht erarbeitet. Dies bildet u.a. die Grundlage für die Sachkompetenz, die für Klausuren erforderlich ist
Unsere Zielsetzung ist es nicht nur, den Schülerinnen und Schülern Theater näher zu bringen, z.B. in Form von Theaterbesuchen, sondern sie Theater machen erleben zu lassen, indem ein Stück, eine Collage, eine Eigenproduktion usw. zur Aufführung gebracht wird. Eine erfolgreiche Produktion kann nur dann gelingen, wenn eine Gruppe sich als Team versteht und jeder bereit ist, sich einzusetzen und vielfältige Aufgaben zu übernehmen: Neben der Regie- und Rollenarbeit sowie Dramaturgie werden die Schüler in die Organisation miteinbezogen, z.B. in die Erstellung von Proben-, Requisiten-, Lichtplänen, Theatertechnik, Öffentlichkeitsarbeit u.a.

Regiebesprechung und Montage des Bühnenmobiliars A. Schnitzler: Der Reigen

Schulinternes Curriculum und Lehrplan

Auf der Grundlage des Lehrplans erstellen die Fachkollegen Curricula, die der spezifischen Zusammensetzung und den Bedürfnissen der jeweiligen Kurse gerecht werden. Nach einer allgemeinen Einführung zu Fachbegriffen und Grundlagen erfolgt eine schrittweise Differenzierung der theatralen Möglichkeiten bis hin zu einer Aufführung. Erarbeitungen erfolgen in erster Linie in Form von Projektarbeit.
Fachanforderungen Darstellendes Spiel für die Sekundarstufe I und II

Leistungsbewertung

Das Fach Darstellendes Spiel stellt sich den Bedingungen, die für alle Unterrichtsfächer gelten, d.h. es werden Noten gegeben. Dabei ist die Transparenz der Notengebung stets gegeben, denn die Bewertungskriterien ergeben sich aus dem, was im Unterricht vermittelt wurde.
Zur Bewertung werden sämtliche Prozess- und Produktionsleitungen herangezogen, z.B. pünktliches Erscheinen und Heftführung ebenso wie die Verwendung von Fachbegriffen, das Erledigen von Hausaufgaben, differenziertes Feedback und von besonderer Bedeutung die darstellerischen Fähigkeiten.
Die Bewertungskriterien werden im Unterricht offen gelegt und sind für die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise erkennbar.
Von besonderer Bedeutung sind im Fach Darstellendes Spiel die ästhetischen Kompetenzen, wobei hier Wahrnehmen, Beobachten, Beschreiben, Rückmelden und Werten im Vordergrund stehen und dann erst das Benoten erfolgt. Deshalb steht in den ersten Monaten des Unterrichts die Bewertung zunächst nicht im Vordergrund.
Zusätzlich zu den spielpraktischen und theoretischen Unterrichtsbeiträgen der Schülerinnen und Schüler fließen Klausurergebnisse in die Halbjahres- bzw. Ganzjahresnote mit ein. In der Regel wird pro Halbjahr eine Klausur geschrieben, bei der theoretisches Fachwissen, dessen Anwendung und Weiterführung abgeprüft werden.

Fachräume und Ausstattung

Wir verfügen über eine Aula mit ca. 200 Sitzplätzen und eine gut bespielbare Bühne mit Tanzboden. Die technische Ausstattung wird ständig verbessert und lässt optisch und akustisch ansprechende Aufführungen zu.
Als weiteren Probenraum können wir die Gymnastikhalle in der Sporthalle benutzen, die vor allem auch aktions- und bewegungsintensiven Unterrichtseinheiten zugute kommt, neben den Klassen- und Medienräumen.

Lehrwerke und Materialien

Aufgrund der stets spezifischen Zusammensetzung der Kurse für Darstellendes Spiel arbeiten wir mit individuell zusammengestelltem Material aus Fach- und Schulbüchern und Theatertexten.
Dabei werden die theoretischen Grundlagen in enger Absprache des Fachkollegiums anhand gemeinsam ausgesuchter Texte erarbeitet, die individuell auf die jeweilige Lerngruppe abgestimmt vertieft werden.
Über diese Fach- und Dramenliteratur hinausgehend stellen vor allem die Ergebnisse der Schülerarbeit wesentliches Material für die Arbeit im Unterricht dar. So werden für die Abschlusspräsentationen durchaus selbstgeschriebene Szenen erarbeitet, die in Form von Textfassungen erstellt werden und für die Arbeit vorliegen.

Außerschulische Lernorte

Um die erlangten Kenntnisse und Fähigkeiten anzuwenden und das erweiterte Bewusstsein für theaterästhetische Komponenten zu schulen, besuchen wir mit den Schülergruppen des Unterrichtsfaches Darstellendes Spiel in der Regel mehrere Theateraufführungen.
Dabei legen wir Wert auf unterschiedliche Inszenierungen; so besuchen wir z.B. Schultheateraufführungen anderer Schulen aber auch Inszenierungen am Schauspielhaus Kiel, dem Werftparktheater Kiel oder dem Thalia Theater Hamburg.
Der Besuch von Führungen im Schauspielhaus und der Oper Kiel mit der Gelegenheit zum Blick hinter die Kulissen ergänzen unser Konzept, den Schülerinnen und Schülern durch den Besuch außerschulischer Lernorte die Inhalte des Faches naher zu bringen.

Erfolge in unserem Fach

2013


12. Jahrgang: Artur Schnitzler: Der Reigen


11. Jahrgang: Ganz schön schräg (Eigenproduktion), jeweils mehrere Aufführungen und Gastspiele am Friedrich Schiller Gymnasium in Preetz

13.Jahrgang: „Wir in 15 Jahren“ Zwei Einakter


Thorsten Böhner: Mobbing, aber richtig!


Thorsten Böhner: Das Klassentreffen

2010


12. Jahrgang: „Die Welle“ nach dem Roman von Morton Rhue

Interessante Links

Bundesverband Darstellendes Spiel

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